Nachhaltige Gebäude: Natürliche Lüftung punktet bei weltweit anerkannten Zertifikaten Green Building – ein englischer Begriff, der auch in deutschsprachigen Baufachkreisen geläufig ist. Er definiert dabei Gebäude, die über ihren gesamten Lebenszyklus unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten geplant, gebaut, betrieben und demontiert oder abgerissen werden. Um Green Buildings angemessen bewerten und miteinander vergleichen zu können, haben sich in den vergangenen Jahren in Europa und weltweit verschiedene Zertifizierungssysteme etabliert. Die Zahl der zertifizierten Gebäude steigt von Jahr zu Jahr. Welche Nachhaltigkeitslabels in Deutschland und der Schweiz eine Rolle spielen und wie natürliche Lüftungssysteme von WindowMaster zu einer erfolgreichen Zertifizierung beitragen, erklärt dieser Blogbeitrag.
Längst ist das Thema Nachhaltigkeit im Bausektor angekommen und steht aktuell mehr denn je im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Und das aus gutem Grund: Denn Gebäude auf der ganzen Welt haben nachweislich einen erheblichen Anteil am Gesamtenergiebedarf und an den Treibhausgasemissionen einzelner Länder. In diesem Zusammenhang hat die deutsche Bundesregierung erst kürzlich ein Sofort-Klimaprogramm beschlossen, bei dem die größte Summe auf die Förderung energieeffizienter Gebäude sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung entfällt. Zudem sollen die energetischen Mindeststandards für neue Gebäude sukzessive weiter angehoben werden. In der Schweiz ist im Juni 2021 das neue CO2-Gesetz an der fehlenden Zustimmung der Bürgerinnen und Bürgern zwar gescheitert. Darin vorgesehen waren unter anderem neue Vorschriften für die Energieeffizienz von Gebäuden und die klimafreundliche Sanierung. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese neuen Standards trotz des Neins der Schweizer Bevölkerung in naher Zukunft weiter vorangetrieben werden.
Ganzheitlicher Ansatz
Doch auch unabhängig von politischen Entscheidungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen erfreuen sich Green Buildings – nachhaltig geplante Gebäude – bei Planern und Investoren immer größerer Beliebtheit. Die Anforderung an diese Art von Gebäuden ist klar definiert: Sie sollen die Belastungen für die Umwelt deutlich reduzieren. Erforderlich dafür sind unter anderem ein ressourcenschonender Umgang mit Wasser sowie Energie und Materialien. Auch das Erreichen einer hochwertigen Wohn-, Lebens- und Arbeitsatmosphäre – beispielsweise in Form guter Innenraumluftqualität – spielt bei grünen Gebäuden eine zentrale Rolle. Ein weiterer Fokus liegt darauf, dass sie sich möglichst schonend in ihre Umgebung integrieren und auch die Interessen der Nachbarschaft berücksichtigen. All diesen Punkten liegt ein ökologisches, ökonomisches, betriebliches und soziales Gesamtkonzept über den kompletten Lebenszyklus des Gebäudes zugrunde – von der initialen Planung bis hin zum Recycling einzelner Materialien oder des gesamten Hauses.
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Zertifikate schaffen Vergleichbarkeit
Um Green Buildings untereinander vergleichbar zu machen und einheitliche Standards über Landesgrenzen hinweg zu schaffen, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Zertifizierungen für nachhaltiges Bauen etabliert. Dabei werden vor allem gewerblich genutzte Gebäude wie Büro-, Einzelhandels- oder Logistikgebäude mit entsprechenden Zertifikaten ausgezeichnet. Aktuelle Zahlen zeigen: Der Green-Building-Markt prosperiert. Laut des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate wurden in Deutschland im Jahr 2019 insgesamt 2.100 Gebäude mit entsprechenden Zertifikaten versehen. Im Jahr 2013 waren es noch 550 – das entspricht einem Wachstum von circa 250 Gebäuden im Jahr.
DGNB: Marktführer in Deutschland
Als Marktführer für die Planung, den Bau und den Betrieb nachhaltiger Gebäude und Quartiere gilt in Deutschland die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Sitz in Stuttgart. Das Expertenteam bewertet immer das ökologische Gesamtkonzept eines Gebäudes anstelle von Einzelmaßnahmen, wie beispielsweise die Energieeffizienz. Erfüllt ein Gebäude die Anforderungen, wird das Gütesiegel „Nachhaltiges Bauen“ in den Kategorien Bronze, Silber, Gold oder Platin vergeben. Seit mehr als zehn Jahren setzt der DGNB-Systempartner Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) die DGNB-Kriterien analog in der Schweiz um. Ein Blick auf die Gesamtzahl: Bis Ende 2020 wurden international insgesamt 7.200 Gebäude DGNB-zertifiziert. Dabei stieg die Zahl in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich an – mit einem besonders großen Wachstum im Jahr 2018. Auch die Zahl der aktuell neu angemeldeten Projekte bleibt laut DGNB weiterhin auf einem stabil hohen Niveau.
SNBS: Schweizerisches Regelwerk
Auf den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie zielt seit 2013 speziell für den Schweizer Markt auch der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) ab. Das Zertifizierungssystem gilt als Gemeinschaftswerk der privaten und öffentlichen Hand und entstand unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA. Es enthält und berücksichtigt dabei alle wesentlichen in der Schweiz geltenden Normen, Empfehlungen, Merkblätter und Verordnungen. Zertifizierbar sind Gebäude aus den Bereichen Wohnen, Verwaltung und Bildungsbauten – sowohl für Neu- als auch für Bestandsbauten.
Internationale Zertifikate im deutschsprachigen Raum
Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz sind zudem die Gütesiegel LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) und BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) als Nachweis für nachhaltiges Bauen verbreitet. LEED, ein amerikanisches Label, ist dabei das weltweit am häufigsten angewendete Bewertungssystem für Green Buildings, vorwiegend im Neubau. BREEAM hingegen kommt verstärkt bei Bestandsbauten zum Einsatz.
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